Die Geschichte der Wuppertaler Schwebebahn

In der deutschen Stadt Wuppertal befindet sich die Wuppertaler Schwebebahn – die älteste in Betrieb befindliche Einschienenbahn der Welt. Die Schwebebahn wurde am 1. März 1901 nach nur dreijähriger Bauzeit unter Baumeister Wilhelm Feldmann eröffnet und ist noch immer in Betrieb. Sie befördert täglich etwa 75.000 Fahrgäste.

Die Einschienenbahn wurde eingeführt, um das hügelige Gelände der Region effizient zu durchqueren und gleichzeitig den hochwassergefährdeten Fluss und den hohen Grundwasserspiegel zu umgehen, die den Bau herkömmlicher landgestützter Verkehrsmittel verhinderten.

Die Einschienenbahn wurde zu einer Zeit gebaut, als der Stahlbau noch ein recht neues Konzept war, und war das erste System mit Fahrzeugen, die vollständig aus Stahl bestanden. Die Wagen sind an einer einzigen Schiene aufgehängt, die sich unter einem tragenden Stahlrahmen befindet. Die Wagen hängen an Rädern, die von mehreren Elektromotoren und DIN-Schienen-Netzteilen angetrieben werden, die mit 750 Volt Gleichstrom arbeiten und von einer zusätzlichen Schiene gespeist werden. Heute fährt die Einschienenbahn mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Kilometern pro Stunde über eine 13,3 Kilometer lange Strecke und hält an 20 Stationen. Derzeit sind 31 Züge im regulären Betrieb, darunter auch ein “Kaiserwagen” – ein Originalzug aus der Fahrzeugserie 1900. Der Wagen erhielt seinen Namen, nachdem er Kaiser Wilhelm II. und sein Gefolge bei der allerersten Testfahrt des Systems befördert hatte.

Das Tragwerk der Schwebebahn besteht aus ‘Standardstützen’ und ‘Standardbrücken’. Die Stützen sind als Pendel- und Ankerstützen auf der Strecke und als schwere Pendel- und Ankerstützen in den Haltestellen eingebaut. Sie haben eine Höhe von ca. 15 m über der Wupper und eine Höhe von ca. 8 m über den Straßen auf der Landstrecke.

Es handelt sich um Raumfachwerke mit einem zentralen vertikalen Hauptträger, dessen oberer Flansch an einem horizontalen Fachwerkträger befestigt ist. Der untere horizontale Träger, der die äußeren Schienenhalterungen trägt, ist in der gleichen Ebene wie der untere Flansch des vertikalen Hauptträgers angeordnet. Die Schienen der Hängebahn stützen sich auf den Schienenauslegern auf beiden Seiten der Brücken ab. Sie befinden sich in einem Abstand von etwa 4 Metern zueinander.

Um das System, das die Last der Fahrzeuge von der Schiene auf den Hauptträger überträgt, stabil zu gestalten, wurden bei der Konstruktion so genannte “hängende Stäbe” verwendet. Diese konstruktive Neuerung ist die eigentliche Besonderheit des von Anton Rieppel, dem Chefkonstrukteur der Schwebebahn, angemeldeten Patents.

In die Berechnung des damals neuartigen Tragwerks flossen die statischen und physikalischen Parameter für das Eigengewicht der Stahlkonstruktion, die Beschläge, Windkräfte, Temperaturschwankungen, die Schwingungen und Stoßbelastungen aus den Anfahr- und Bremskräften der Schwebebahnzüge sowie die Eigengewichte der Züge ein.

Die Einschienenbahn hat in ihrer langen Lebensdauer beeindruckend wenige Unfälle erlebt. Die Berechnungen beruhen heute auf komplexen mathematischen Modellen, die mit modernen Computern zuverlässig und wirtschaftlich erstellt werden können. Alle Berechnungen werden von unabhängigen Ingenieuren auf ihre Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft, um die Sicherheit des Bauwerks und die Einhaltung der entsprechenden baurechtlichen Vorschriften zu gewährleisten.”